Flugsaurier
Haben Sie schon einmal etwas von dem sogenannten Urvogel Archäopteryx gehört oder gelesen? Vielleicht kennen Sie folgendes Skelett, das man 1861 in Solnhofen/Bayern gefunden hat:
(Pressemappe auf www.eichstaett.de)Dieser Archäopteryx gilt als Übergangsform zwischen Reptilien und Vögeln: Von den Reptilien hat er die Zähne, von den Vögeln die Federn an Flügel und Schwanz. Er ist ein Beweis dafür, dass die Geschichte der Vögel bis in die Dinosaurierzeit, also 150 Millionen Jahre, zurückreicht. Wissenschaftler haben nun einen Flugsaurier, den sogenannten Microraptor gui, entdeckt. Hören Sie, was die Forscher dazu sagen.
Bitte beachten Sie: Sie müssen die Aufgaben ausdrucken, wenn Sie sie bearbeiten möchten.
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Vorbereitung: Wortschatz
Im Text erscheinen folgende Eigennamen: | |
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Noch ein paar Wörter, die Ihnen das Bearbeiten der Aufgaben erleichtern:
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r Drache, -n | ein großes, gefährliches Tier mit Flügeln, das Feuer spuckt (besonders in Märchen und Sagen) |
gefiedert | mit Federn |
die Urahnen = die Vorfahren |
alle Personen, von denen ein Mensch abstammt (seine Verwandten), die vor vielen Jahren gelebt haben |
Gliedmaßen (Pl.) | bewegliche Körperteile eines Menschen oder Tieres, vor allem Arme und Beine |
gleiten (glitt, ist geglitten) | (durch die Luft) schweben |
e Fledermaus, "e | |
r Kontrahent, -en | Gegner |
r Befürworter, - (Verb: etwas befürworten) |
jemand, der für eine Sache ist |
notorisch | hier: allgemein bekannt |
s Becken, - | |
e Lunge, -n | das Organ eines Lebewesens, das beim Atmen die Luft aufnimmt und wieder abgibt |
aussterben (starb ... aus, ist ausgestorben) | aufhören zu existieren (bei Lebewesen und Pflanzen) |
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(Lesen Sie den Hörtext in Auszügen erst, wenn Sie Ihre Lösungen überprüft haben.)
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Aufgabe 1: Zentrale Aussage des Textes
Hören Sie sich nun den ganzen Text in aller Ruhe an. Machen Sie sich keine Notizen, sondern versuchen Sie nur, das Wesentliche zu verstehen. Welche Frage diskutieren die Wissenschaftler nach dem Fund des Microraptors? Kreuzen Sie bitte die entsprechende Aussage an. |
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Welche Ähnlichkeit hat der Microraptor mit einer Fledermaus? |
|
Wie haben die Vögel das Fliegen gelernt? |
|
Wer ist älter: der Archäopterix oder der Microraptor? |
(Lesen Sie den Hörtext in Auszügen erst, wenn Sie Ihre Lösungen überprüft haben.)
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Lösung
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Aufgabe 1: Zentrale Aussage des Textes
Sie finden im Folgenden nur die Textteile, die Ihnen helfen, das Wesentliche
zu verstehen.
Der Rest des Textes wurde gelöscht.
zu verstehen.
Der Rest des Textes wurde gelöscht.
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„Ein Fund dieser Art bedeutet etwas ähnlich Revolutionäres wie es seinerzeit
der Fund des Urvogels in Solnhofen in Bayern war, der Archäopteryx.“
Was den etwa einen Meter kleinen gefiederten Saurier so besonders macht:
Seine Existenz wirft ein neues Licht auf die Frage, wie die Urahnen unserer
heutigen Vögel das Fliegen lernten.
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Sollte das neue Fossil also ein Vorfahr unserer Vögel sein, dann hätte eine
von den zwei bisher vertretenen Theorien zum Vogelflug Recht.
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„Ein Fund dieser Art bedeutet etwas ähnlich Revolutionäres wie es seinerzeit
der Fund des Urvogels in Solnhofen in Bayern war, der Archäopteryx.“
Was den etwa einen Meter kleinen gefiederten Saurier so besonders macht:
Seine Existenz wirft ein neues Licht auf die Frage, wie die Urahnen unserer
heutigen Vögel das Fliegen lernten.
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Sollte das neue Fossil also ein Vorfahr unserer Vögel sein, dann hätte eine
von den zwei bisher vertretenen Theorien zum Vogelflug Recht.
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Aufgabe 1: Zentrale Aussage des Textes
Hören Sie sich nun den ganzen Text in aller Ruhe an. Machen Sie sich keine Notizen, sondern versuchen Sie nur, das Wesentliche zu verstehen. Welche Frage diskutieren die Wissenschaftler nach dem Fund des Microraptors? Kreuzen Sie bitte die entsprechende Aussage an. |
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Welche Ähnlichkeit hat der Microraptor mit einer Fledermaus? |
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Wie haben die Vögel das Fliegen gelernt? |
Wer ist älter: der Archäopterix oder der Microraptor? |
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(Lesen Sie den Hörtext erst, wenn Sie Ihre Lösungen überprüft haben.)
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Aufgabe 2: richtig - falsch
Welche Aussagen über den Microraptor treffen zu? Bitte kreuzen Sie an, welche Aussage richtig und welche falsch ist. |
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richtig | falsch | |
Er sieht aus wie ein Drache mit 4 Beinen und 2 Flügelpaaren. |
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Er hat viele Federn. |
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Nur seine 4 Beine haben Federn. |
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Sein Rücken ist voller Federn. |
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Nur sein Schwanz hat Federn. |
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Alle Beine und sein Schwanz haben Federn. |
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Er sieht ähnlich aus wie der Archäopteryx. |
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Er wurde in Solnhofen entdeckt wie der Archäopteryx. |
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Wie der Archäopteryx ist auch er 1m groß. |
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Er hatte zwar geflügelte Gliedmaßen, aber er konnte nicht aktiv fliegen. |
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Er konnte von Baum zu Baum gleiten. |
(Lesen Sie den Hörtext erst, wenn Sie Ihre Lösungen überprüft haben.)
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Aufgabe 2: richtig - falsch
Weiter geht`s mit der Wissenschaft und einem netten kleinen Saurier, der diese Woche aus den Webseiten von Nature grinste. Gezeichnet von einem chinesischen Künstler, der sonst vermutlich Muster für Seidenteppiche entwirft – so schillernd und filigran schaut es aus, das Tier mit seinen vier – tja – Flügeln? Der Fantasie zugrunde liegt ein realer Fund. Das Skelett des Sauriers prangt ganz seriös auf dem aktuellen Titel des wissenschaftlichen Fachblatts. Lilian Kleiber …
Wer bei einem vierflügeligen Saurier an einen Drachen mit vier Beinen und zwei zusätzlichen Flügelpaaren denkt, den müssen die Wissenschaftler enttäuschen. Der Microraptor gui, den Forscher um den Evolutionsbiologen Xing Xu von der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking entdeckt haben, hat zwar reichlich Federn, aber nicht als Flügel auf dem Rücken, sondern an allen vier Beinen und an seinem Schwanz. Damit ist er zwar kein richtiges Fabeltier, aber dennoch für die Fachleute eine Sensation. Professor Joseph Reichholf, Ornithologe der Zoologischen Staatssammlung in München: „Ein Fund dieser Art bedeutet etwas ähnlich Revolutionäres wie es seinerzeit der Fund des Urvogels in Solnhofen in Bayern war, der Archäopteryx.“
Was den etwa einen Meter kleinen gefiederten Saurier so besonders macht: Seine Existenz wirft ein neues Licht auf die Frage, wie die Urahnen unserer heutigen Vögel das Fliegen lernten. Denn der kleine chinesische Saurier konnte vermutlich mit seinen geflügelten Gliedmaßen nicht aktiv fliegen, sondern nur in einer Art Gleitflug von Baum zu Baum segeln. Sollte das neue Fossil also ein Vorfahr unserer Vögel sein, dann hätte eine von den zwei bisher vertretenen Theorien zum Vogelflug Recht.
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Aufgabe 2: richtig - falsch
Welche Aussagen über den Microraptor treffen zu? Bitte kreuzen Sie an, welche Aussage richtig und welche falsch ist. |
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richtig | falsch | |
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Er sieht aus wie ein Drache mit 4 Beinen und 2 Flügelpaaren. |
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Er hat viele Federn. |
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Nur seine 4 Beine haben Federn. |
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Sein Rücken ist voller Federn. |
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Nur sein Schwanz hat Federn. |
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Alle Beine und sein Schwanz haben Federn. |
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Er sieht ähnlich aus wie der Archäopteryx. |
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Er wurde in Solnhofen entdeckt wie der Archäopteryx. |
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Wie der Archäopteryx ist auch er 1m groß. |
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Er hatte zwar geflügelte Gliedmaßen, aber er konnte nicht aktiv fliegen. |
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Er konnte von Baum zu Baum gleiten. |
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(Lesen Sie den Hörtext erst, wenn Sie Ihre Lösungen überprüft haben.)
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Aufgabe 3: Notizen ergänzen
Im nächsten Abschnitt werden zwei unterschiedliche Theorien zum Vogelflug vorgestellt. Bitte ergänzen Sie die Notizen oder kreuzen Sie an. |
||
a. Wie haben die Vögel angefangen zu fliegen? |
Theorie 1 | Theorie 2 |
Am Anfang stand: __________flug |
Am Anfang stand: ___________flug |
|
b. Fachausdruck für |
Theorie 1 |
Theorie 2 |
= die ________________ Theorie (vom lateinischen Wort für
______________ )
|
= die _________________-Theorie |
|
c. Welche Theorie unterstützt der Microraptor? |
Theorie 1
Theorie 2 |
|
d. Warum passt der Microrapor nicht zur anderen Theorie? |
__________________________________________________________ __________________________________________________________ |
|
e. Welche Theorie unterstützt Professor Reichholf? |
Theorie 1
Theorie 2
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(Lesen Sie den Hörtext erst, wenn Sie Ihre Lösungen überprüft haben.)
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Aufgabe 3: Notizen ergänzen
Reichholf: „Die eine geht davon aus - und die scheint jetzt neue Nahrung bekommen zu haben -, dass die Vögel ähnlich wie die Fledermäuse mit Gleitflügen aus den Bäumen heraus angefangen haben. Wissenschaftlich nennt man das – vom lateinischen Wort für Baum – „arboreale Theorie“. Die Kontrahenten sagen, das geht nicht - und ich zähle mich auch zu diesen Gegnern – die Vögel müssen ihre Flugfähigkeit, die aktive Flugfähigkeit, aus dem schnellen Lauf heraus entwickelt haben. “
Der jetzt entdeckte Microraptor ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein Baumbewohner gewesen, denn beim Laufen wären gefiederte Hinterbeine äußerst unpraktisch. Genau deshalb scheidet er auch für die Befürworter der zweiten, der so genannten „Kraftflugtheorie“, als Vogelvorfahr aus.
Der jetzt entdeckte Microraptor ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein Baumbewohner gewesen, denn beim Laufen wären gefiederte Hinterbeine äußerst unpraktisch. Genau deshalb scheidet er auch für die Befürworter der zweiten, der so genannten „Kraftflugtheorie“, als Vogelvorfahr aus.
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Aufgabe 3: Notizen ergänzen
Im nächsten Abschnitt werden zwei unterschiedliche Theorien zum Vogelflug vorgestellt. Bitte ergänzen Sie die Notizen oder kreuzen Sie an. |
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a. Wie haben die Vögel angefangen zu fliegen? |
Theorie 1 | Theorie 2 |
Am Anfang stand: Gleitflug |
Am Anfang stand: Kraftflug |
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b. Fachausdruck für |
Theorie 1 |
Theorie 2 |
= die arboreale Theorie (vom lateinischen Wort für Baum)
|
= die Kraftflug-Theorie |
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c. Welche Theorie unterstützt der Microraptor? |
Theorie 1
Theorie 2 |
|
d. Warum passt der Microrapor nicht zur anderen Theorie? |
Seine Hinterbeine mit Federn hätten beim Laufen gestört. |
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e. Welche Theorie unterstützt Professor Reichholf? |
Theorie 1
Theorie 2
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(Lesen Sie den Hörtext erst, wenn Sie Ihre Lösungen überprüft haben.)
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Aufgabe 4: Text ergänzen
Professor Reichholf führt drei Gründe an, warum er die Kraftflugtheorie unterstützt und somit der Microraptor seiner Meinung nach nicht der Urvogel ist. Versuchen Sie, die Stichpunkte der Argumentation herauszuhören und ergänzen Sie den folgenden Text. Bitte beachten Sie: Der folgende Text entspricht nicht Wort für Wort dem Hörtext. Sie müssen die gehörten Informationen anpassen. |
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Erster Grund |
Heutige Vögel: Die Beine und der Bau des ____________________________ sind geeignet zum ____________________________ , nicht zum ___________________________ . |
Zweiter Grund |
Heutige Vögel: Beim Kraftflug müssen die Vögel sehr viel ____________________________ aufwenden, fünf- bis zehnmal soviel wie ein gleich großes ___________________________ . Um diese Kraft aufbringen zu können, haben sie im Laufe der Zeit eine außergewöhnliche ___________________________ entwickelt. |
Dritter Grund |
Der Microraptor ist ____________________________ Millionen Jahre, der Archäopteryx ____________________________ Millionen Jahre alt. Wenn die Zeitdatierung stimmt, dann haben sich parallel zu den richtigen Vögeln (= Archäopteryx) ____________________________ (= Microraptor) entwickelt, die dann aber ____________________________ sind, weil sie mit den richtigen Vögeln nicht ____________________________ konnten. |
(Lesen Sie den Hörtext erst, wenn Sie Ihre Lösungen überprüft haben.)
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Aufgabe 4: Text ergänzen
"Dafür gibt es zwei sehr gute, sehr zwingende Gründe, wie ich meine, nämlich einmal, dass alle lebenden Vögel einen Aufbau ihres Beines haben, ihrer beiden Beine, die typisch sind für Laufbeine, und nicht für Kletterbeine. Vögel tun sich notorisch schwer in Bäumen zu klettern. Wären sie von Vorfahren gekommen, die auf den Bäumen rumkletterten, dann würde der Bau des Beckens und die Art der Beine dazu passen. Das tun sie nicht bei allen Vögeln, die es gibt. Und das zweite ist, dass der Flug, der Kraftflug, so viel Energie kostet, dass die Vögel das Fünf- bis Zehnfache an Energie aufwänden müssen wie ein gleichgroßes Säugetier, um fliegen zu können. Das geht nur mit einer ganz einzigartigen Lunge, die die Vögel entwickelt haben."
Auch das Alter des gefundenen Sauriers, die Finder datieren es auf über 120 Millionen Jahre, deutet für Reichholf darauf hin, dass der Fund keine Vorform der Urvogels sein kann. „Vor mehr als 120 Millionen Jahren bedeutet, das ist die Zeit der Dinosaurier, und in dieser Phase gab es auch bereits Vögel, die schon im echten Sinne als Vögel zu bezeichnen waren, nämlich Archäopteryx. Unser Archäopteryx, der ist ja fast 150 Millionen Jahre alt. Das heißt also, so ein Fund würde bedeuten, dass, wenn die Zeitdatierung tatsächlich zutrifft, parallel zu schon sich zu richtigen Vögeln entwickelten Formen ganz andere sich weiterentwickelt haben, die eben Gleitflieger geworden sind und dann irgendwann ausgestorben sind. Sie hatten’s nicht geschafft, in der Konkurrenz mit den echten, den guten Fliegern weiter zu kommen und bis in unsere Zeit zu überdauern. Ein gefiederter Dinosaurier muss noch lange kein Vogel sein.“
Auch das Alter des gefundenen Sauriers, die Finder datieren es auf über 120 Millionen Jahre, deutet für Reichholf darauf hin, dass der Fund keine Vorform der Urvogels sein kann. „Vor mehr als 120 Millionen Jahren bedeutet, das ist die Zeit der Dinosaurier, und in dieser Phase gab es auch bereits Vögel, die schon im echten Sinne als Vögel zu bezeichnen waren, nämlich Archäopteryx. Unser Archäopteryx, der ist ja fast 150 Millionen Jahre alt. Das heißt also, so ein Fund würde bedeuten, dass, wenn die Zeitdatierung tatsächlich zutrifft, parallel zu schon sich zu richtigen Vögeln entwickelten Formen ganz andere sich weiterentwickelt haben, die eben Gleitflieger geworden sind und dann irgendwann ausgestorben sind. Sie hatten’s nicht geschafft, in der Konkurrenz mit den echten, den guten Fliegern weiter zu kommen und bis in unsere Zeit zu überdauern. Ein gefiederter Dinosaurier muss noch lange kein Vogel sein.“
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Aufgabe 4: Text ergänzen
Professor Reichholf führt drei Gründe an, warum er die Kraftflugtheorie unterstützt und somit der Microraptor seiner Meinung nach nicht der Urvogel ist. Versuchen Sie, die Stichpunkte der Argumentation herauszuhören und ergänzen Sie den folgenden Text. Bitte beachten Sie: Der folgende Text entspricht nicht Wort für Wort dem Hörtext. Sie müssen die gehörten Informationen anpassen. |
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Erster Grund |
Heutige Vögel: Die Beine und der Bau des Beckens sind geeignet zum Laufen, nicht zum Klettern. |
Zweiter Grund |
Heutige Vögel: Beim Kraftflug müssen die Vögel sehr viel Energie aufwenden, fünf- bis zehnmal soviel wie ein gleich großes Säugetier. Um diese Kraft aufbringen zu können, haben sie im Laufe der Zeit eine außergewöhnliche Lunge entwickelt. |
Dritter Grund |
Der Microraptor ist 120 Millionen Jahre, der Archäopteryx 150 Millionen Jahre alt. Wenn die Zeitdatierung stimmt, dann haben sich parallel zu den richtigen Vögeln (= Archäopteryx) Gleitflieger (= Microraptor) entwickelt, die dann aber ausgestorben sind, weil sie mit den richtigen Vögeln nicht konkurrieren konnten. |
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Aufgabe 5: ganzen Text noch einmal hören
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Der jetzt entdeckte Microraptor ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein Baumbewohner gewesen, denn beim Laufen wären gefiederte Hinterbeine äußerst unpraktisch. Genau deshalb scheidet er auch für die Befürworter der zweiten, der so genannten „Kraftflugtheorie“, als Vogelvorfahr aus.
"Dafür gibt es zwei sehr gute, sehr zwingende Gründe, wie ich meine, nämlich einmal, dass alle lebenden Vögel einen Aufbau ihres Beines haben, ihrer beiden Beine, die typisch sind für Laufbeine, und nicht für Kletterbeine. Vögel tun sich notorisch schwer in Bäumen zu klettern. Wären sie von Vorfahren gekommen, die auf den Bäumen rumkletterten, dann würde der Bau des Beckens und die Art der Beine dazu passen. Das tun sie nicht bei allen Vögeln, die es gibt. Und das zweite ist, dass der Flug, der Kraftflug, so viel Energie kostet, dass die Vögel das Fünf- bis Zehnfache an Energie aufwänden müssen wie ein gleichgroßes Säugetier, um fliegen zu können. Das geht nur mit einer ganz einzigartigen Lunge, die die Vögel entwickelt haben."
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Aufgabe 5: ganzen Text noch einmal hören
Weiter geht`s mit der Wissenschaft und einem netten kleinen Saurier, der diese Woche aus den Webseiten von Nature grinste. Gezeichnet von einem chinesischen Künstler, der sonst vermutlich Muster für Seidenteppiche entwirft – so schillernd und filigran schaut es aus, das Tier mit seinen vier – tja – Flügeln? Der Fantasie zugrunde liegt ein realer Fund. Das Skelett des Sauriers prangt ganz seriös auf dem aktuellen Titel des wissenschaftlichen Fachblatts. Lilian Kleiber …
Wer bei einem vierflügeligen Saurier an einen Drachen mit vier Beinen und zwei zusätzlichen Flügelpaaren denkt, den müssen die Wissenschaftler enttäuschen. Der Microraptor gui, den Forscher um den Evolutionsbiologen Xing Xu von der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking entdeckt haben, hat zwar reichlich Federn, aber nicht als Flügel auf dem Rücken, sondern an allen vier Beinen und an seinem Schwanz. Damit ist er zwar kein richtiges Fabeltier, aber dennoch für die Fachleute eine Sensation. Professor Joseph Reichholf, Ornithologe der Zoologischen Staatssammlung in München: „Ein Fund dieser Art bedeutet etwas ähnlich Revolutionäres wie es seinerzeit der Fund des Urvogels in Solnhofen in Bayern war, der Archäopteryx.“
Was den etwa einen Meter kleinen gefiederten Saurier so besonders macht: Seine Existenz wirft ein neues Licht auf die Frage, wie die Urahnen unserer heutigen Vögel das Fliegen lernten. Denn der kleine chinesische Saurier konnte vermutlich mit seinen geflügelten Gliedmaßen nicht aktiv fliegen, sondern nur in einer Art Gleitflug von Baum zu Baum segeln. Sollte das neue Fossil also ein Vorfahr unserer Vögel sein, dann hätte eine von den zwei bisher vertretenen Theorien zum Vogelflug Recht.
Reichholf: „Die eine geht davon aus - und die scheint jetzt neue Nahrung bekommen zu haben -, dass die Vögel ähnlich wie die Fledermäuse mit Gleitflügen aus den Bäumen heraus angefangen haben. Wissenschaftlich nennt man das – vom lateinischen Wort für Baum – „arboreale Theorie“. Die Kontrahenten sagen, das geht nicht - und ich zähle mich auch zu diesen Gegnern – die Vögel müssen ihre Flugfähigkeit, die aktive Flugfähigkeit, aus dem schnellen Lauf heraus entwickelt haben. “
Der jetzt entdeckte Microraptor ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein Baumbewohner gewesen, denn beim Laufen wären gefiederte Hinterbeine äußerst unpraktisch. Genau deshalb scheidet er auch für die Befürworter der zweiten, der so genannten „Kraftflugtheorie“, als Vogelvorfahr aus.
Auch das Alter des gefundenen Sauriers, die Finder datieren es auf über 120 Millionen Jahre, deutet für Reichholf darauf hin, dass der Fund keine Vorform der Urvogels sein kann. „Vor mehr als 120 Millionen Jahren bedeutet, das ist die Zeit der Dinosaurier, und in dieser Phase gab es auch bereits Vögel, die schon im echten Sinne als Vögel zu bezeichnen waren, nämlich Archäopteryx. Unser Archäopteryx, der ist ja fast 150 Millionen Jahre alt. Das heißt also, so ein Fund würde bedeuten, dass, wenn die Zeitdatierung tatsächlich zutrifft, parallel zu schon sich zu richtigen Vögeln entwickelten Formen ganz andere sich weiterentwickelt haben, die eben Gleitflieger geworden sind und dann irgendwann ausgestorben sind. Sie hatten’s nicht geschafft, in der Konkurrenz mit den echten, den guten Fliegern weiter zu kommen und bis in unsere Zeit zu überdauern. Ein gefiederter Dinosaurier muss noch lange kein Vogel sein.“
Quelle: Bayern 5 am Sonntag (Redaktion Wissenschaft & Technik)
Sendung vom 26.01.2003 [ca. 490 Wörter; Länge: 4:19]
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